»Gib mir die Kugel«, so lautete der Wahlspruch der PC-Mäuse lange Zeit. Die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Mäuse mit integrierter Rollkugel gehören heute einer aussterbenden Spezies an. Kaum einer wird ihnen nachtrauern, da solche Mäuse Schmutzfänger waren, die zudem ungenau und schwerfällig arbeiteten. Standard sind mittlerweile optische Mäuse, die ihre Position entweder über LED oder Laser bestimmen. Was sind die Unterschiede?
Funktionsweise einer optischen Maus
An der Unterseite der Maus mit optischem Sensor ist statt einer Kugel entweder eine Leucht- oder eine Laserdiode angebracht. Die Diode sendet permanent Lichtstrahlen aus und bündelt die Reflexionen in einer Linse. Hinter der Linse sitzt eine Art Minikamera auf dem Chip des Sensors, der die zurückgeworfenen Lichtstrahlen auswertet. Der Chip rechnet die Informationen in Bewegungsdaten um und sendet die Ergebnisse an den Computer.
Die Spitzenmodelle zeichnen bis zu 1.500 Lichtstrahlen pro Sekunde auf (Stand 2015). Mit anderen Worten: Das Messverfahren ist ausgesprochen präzise und verträgt sich blendend mit höheren Mausauflösungen. Es sind auch Mäuse für Spezialisten aus der Bildbearbeitung erhältlich, die zwei Sensoren parallel einsetzen, um die Präzision noch zu steigern.
Vorteile einer optischen Maus
Optische Mäuse reagieren wegen ihrer Genauigkeit wesentlich schneller auf kleine Bewegungen. Die Rollmaus müssen Sie fast über das gesamte Mauspad schieben, um den Zeiger von einer Ecke des Bildschirms in die andere zu bewegen. Mit der optischen Maus ist nur eine kleine Bewegung aus dem Handgelenk notwendig. Das schont auf Dauer Hand- und Armmuskulatur vor Verspannungen.
An einer optischen Maus gibt es keine mechanischen Teile, die offen herumliegen. Bei einer Rollmaus reagiert der Cursor nicht mehr oder springt wild im Bildschirm herum, sobald an der Rollkugel etwas Schmutz haften bleibt. Außerdem transportiert die Kugel reihenweise Haare und andere Partikel ins Mausgehäuse. Die Folge: Sie müssen die Maus regelmäßig aufschrauben, um sie mit Tuch und Pinzette zu säubern. Das passiert Ihnen mit einer optischen Maus nicht.
Weiterer Vorteil: Eine optische Maus benötigt nicht zwingend ein Mauspad. Ob die Anschaffung eines solchen Pads aus ergonomischen Gründen Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt. Entscheidend für den Nutzer ist erst einmal: Optische Mäuse gleiten problemlos auch auf anderen Untergründen. Sie können also eine optische Maus beispielsweise einsetzen, wenn Sie unterwegs sind.
Die LED-Maus
LED-Mäuse sind meist mit roten Leuchtdioden bestückt. Auf einem Mauspad oder einem normalen Tisch funktionieren diese Mäuse tadellos. Allerdings sind sie wählerisch. Auf durchsichtige oder glänzende Oberflächen reagieren sie mit einem gewissen Widerwillen. Dann entstehen Probleme beim Erfassen von Richtung und Geschwindigkeit der Maus. Sollten Sie also zum Beispiel einen Schreibtisch aus Glas oder Metall benutzen, ist die LED-Maus nicht die beste Wahl. Auch einfarbige Untergründe können Probleme bereiten.
Die Laser-Maus
Die Laser-Maus vermag solche Oberflächenstrukturen besser aufzulösen. Sie stört sich eher daran, wenn die Flächen uneben oder verschmutzt sind. Marktführer Logitech hat deshalb ein Verfahren entwickelt, das sich Dunkelfeldmikroskopie nennt. Die Mäuse drehen dann quasi den Spieß um. Sie halten zwecks Orientierung gezielt nach Schmutzpartikeln, Flecken oder Materialschäden Ausschau. Diese Mäuse gleiten selbst über Marmor, Glas oder Teppiche.
Weiterer Vorzug der Laser-Maus: Der Stromverbrauch fällt wesentlich geringer aus. Nun, eine Maus ist nicht gerade der wildeste Stromfresser im Haushalt. Doch wenn Sie eine kabellose Maus benutzen, sind Sie auf Akku- oder Batteriebetrieb angewiesen. Sie müssen umso weniger Batterien wechseln, je weniger Strom die Maus verbraucht. Sollten Sie gesundheitliche Schäden durch den Laserstrahl befürchten, so sind die Sorgen unbegründet. Die Strahlung der Laserdiode fällt dazu viel zu gering aus.
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