Ratgeber Reisetasche

Ich mag ja Reisetaschen. Sie sind klein, leicht und einfacher zu verstauen als Koffer. Wenn ich im Zug sitze und die Mitreisenden mit ihren sperrigen Rollkoffern hantieren sehe, bin ich stets froh, den unhandlichen Koffer zu Hause gelassen zu haben.

Klar: Für den Urlaub oder die mehrtägige Geschäftsreise sind Reisetaschen nicht optimal. Sie bieten weniger Stauraum. Die Wäsche zerknittert leichter. Und Sie müssen die Tasche in der Regel über der Schulter oder in der Hand tragen. Doch für alle anderen Trips ist solch eine Reisetasche ideal.

 

Größenunterschiede

Die Reisetaschen unterscheiden sich vor allen Dingen durch ihr jeweiliges Platzangebot. Die kleinsten Modelle sind sozusagen Frauenhandtaschen in XXL-Format. Aber Sie finden auch Taschen mit 90 Litern oder mehr Volumen.

In den kleinen Reisetaschen mit bis zu 50 Litern bekommen Sie Kleidung für zwei Tage untergebracht. Die Taschen zwischen 50 und 80 Liter reichen dann bereits für ein langes Wochenende. Und mit den noch größeren Modellen können Sie auch eine ganze Woche verreisen.

 

Standardausstattung

Es haben sich im Laufe der Jahre ein paar Standards für Reisetaschen etabliert, über die zwar nicht jedes Modell verfügt, die Sie aber als Kunde erwarten können. Dazu zählen:

  • mehrere Innen- und Außentaschen für kleinere Gegenstände
  • ein separates Fach, um Schuhe getrennt von der Wäsche zu verstauen
  • Tragegurt (nach Möglichkeit verstellbar und abnehmbar)

Die Verarbeitung spielt bei jeder Tasche eine wichtige Rolle. Ansonsten bleibt sie nicht lange in Schuss und hat nur eine begrenzte Halt- und Belastbarkeit. Dafür ist zum Beispiel ein strapazierfähiges Obermaterial wie Leder, Textil oder Kunststoff notwendig.

Das Material sollte abwaschbar und zumindest wasserabweisend sein, sodass es zumindest einen kurzen Regenschauer ohne Schaden übersteht. Ähnliches gilt für die Reißverschlüsse. Sie sollten kein Wasser durchlassen und natürlich nicht oxidieren. Ein Vorteil der Reisetaschen besteht darin, dass sie sich bei Bedarf dehnen lassen. Damit dies klappt, müssen die Nähte entsprechend gut verarbeitet sein.

 

Reisetasche mit Rollen

Wenn Sie mit dem Zug unterwegs sind und vielleicht längere Wegstrecken zu Fuß zurücklegen müssen, kann das Tragen der Tasche schnell ermüdend sein. Für diesen Fall empfehlen sich Reisetaschen, die nach dem Vorbild des Rollkoffers als Teilzeit-Trolley konzipiert sind.

Die Rollen sollten vorzugsweise aus Gummi bestehen. Gummirollen gleiten besser über den Untergrund, kommen auch mit unebenen Böden klar und verschleißen nicht so schnell wie Plastikkugeln. Die Trolley-Reisetaschen verfügen in aller Regel über ein ausziehbares Teleskopgestänge.

 

Kofferrucksack

Der Kofferrucksack ist ein weiterer Hybrid unter den Reisetaschen. In diesem Fall können Sie Ihre Reisetasche im Bedarfsfall wie einen Rucksack schultern. Dadurch verteilt sich das Gewicht besser, der Tragekomfort ist höher. Mit den einfacheren Modellen können Sie aber kaum längere Wegstrecken zurücklegen. Das ist ungefähr so, als würden Sie einen Daypack mit auf Wanderungen nehmen – lange geht das nicht gut.

Deshalb haben sich einige Anbieter auf diese Nische spezialisiert und bieten nun spezielle Modelle für Fernreisende an, die das Tragesystem von Trekkingrucksäcken inklusive Hüft- und Schultergurt kopieren. Mit diesen ergonomisch verbesserten Kofferrucksäcken können Sie zwar geraume Zeit problemlos das Gewicht schultern, ohne Schmerzen davonzutragen. Die Taschen sind dennoch nicht für Trekkingtouren gedacht, sondern als Reisegepäck für Urlauber, die mit Flugzeug oder Bahn reisen. Auch hier hat man ja meistens längere Wegstrecken vom Flughafen oder Bahnhof bis zum Hotel zurückzulegen.

Bei diesen Kofferrucksäcken sollten Sie darauf achten, ob sich das Gurtsystem auch wieder entfernen lässt. Denn wenn sie das Gepäckstück in einem Fach verstauen oder als Fluggepäck aufgeben wollen, ist diese Eigenschaft von großem Vorteil.

Bei den größeren Taschen sind zudem Kompressionsriemen angebracht. Wer viel wandert, kennt dieses Prinzip wahrscheinlich. Mithilfe der Riemen lässt sich das Volumen der Tasche verkleinern. Der ungenutzte Leerraum wird einfach zusammengeschnürt. Die hochwertigen Modelle sind darüber hinaus wasserdicht und haben vernünftig verschweißte Nähte.

 

Weekender

Die Weekender  sind mehr Modeaccessoire als praktische Reisetasche. Praktische Schultergurte oder Rollen sind quasi tabu, weil sie die Optik versauen würde. Hier zählen die Marke und das Design mehr als funktionale Erwägungen. Häufig sind die Hersteller bekannte Designerlabels oder spezialisierte Werkstätten. Das Obermaterial ist entsprechend edel, die Preise gediegen.

Nichtsdestotrotz passen die wichtigsten Utensilien für einen Kurztrip problemlos in einen Weekender hinein. Allerdings sollte Sie die Tasche nicht zu schwer packen bzw. zu weite Wegstrecken zurücklegen. Denn ansonsten wird es schnell ungemütlich mit dem Backstein in der Hand.

 

Einfache Reisetaschen