Auf der Suche nach der ergonomisch perfekten Maus

Die Ergonomie spielt bei einer PC-Maus eine wichtige Rolle. Das weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Nichtsdestotrotz habe ich das Thema ergonomische Maus bisher weitestgehend verdrängt. Nach dem Motto: Passiert halt schon mal. Kann man nichts dran machen. Bevor ich mir aber jetzt die nächste Maus anschaffen werde, möchte ich mehr Klarheit darüber haben, auf welche Merkmale ich in dieser Hinsicht beim Kauf zu achten habe.

 

Was ist das Problem?

Weshalb sollte die PC-Maus ergonomisch sein? Bei mir war es vor Jahren so: Ich habe bei einem Projekt praktisch nur noch die Maus eingesetzt. Klicken – schieben, klicken – schieben. So ging das damals den ganzen Tag. Nach ein paar Wochen legte ich mich nachts mit Schmerzen im Schulter- und Oberarmbereich ins Bett und stand mit den gleichen Schmerzen morgens wieder auf.

Ich habe keine Ahnung, ob es sich dabei um einen sogenannten »Mausarm« handelte. Der medizinisch korrekte Name lautet im Übrigen »Repetitive Strain Injury Snydrom«. Ich war damals nicht beim Arzt. Ist auch egal. Mir war schon selber klar, dass in dem Fall nur eine Therapie hilft: Totalverzicht auf die Maus.

Aber die Arbeit erledigte sich nun mal nicht von alleine. Also habe ich mich stattdessen zunächst mit der Tastatursteuerung des Programms vertraut gemacht. Zum anderen habe ich in den darauffolgenden Wochen die Maus konsequent mit der linken Hand bedient. Und das als eingefleischter Rechtshänder. Der linke Arm ist bei mir eigentlich nur zu Dekorationszwecken vorhanden. Doch nach ein wenig Eingewöhnungszeit funktionierte dies ganz gut. Die Schmerzen verschwanden dann tatsächlich nach einer Weile und sind seitdem – toi, toi, toi – nie wieder zurückgekehrt.

Allerdings verbringe ich täglich so viel Zeit am Schreibtisch, dass der gesamte Rücken- und Halsbereich im Dauerstress ist. Einen eingeklemmten oder entzündeten Rückennerv hatte ich zuletzt um Weihnachten herum.

Meines Erachtens trägt auch die permanente Benutzung der Maus zu diesen Problemen bei. Je öfter ich die PC-Maus benutze, umso länger verharrt mein Arm in einer angespannten, unnatürlichen Haltung. Aus diesen Gründen bin ich brennend daran interessiert, mehr über eine ergonomisch optimale Maus zu erfahren. Jedes Detail, das die Arbeit am Schreibtisch etwas verbessert, weiß ich schon zu schätzen.

 

A bisserl was geht immer

Die gute Nachricht vorab: Eine PC-Maus besitzt nicht nur deshalb ihre typischen Rundungen, weil es schön anzusehen ist. Die gerundete Form passt sich auch besser der Anatomie der Hand an. Damit erfüllen schon mal alle erhältlichen Mäuse zumindest ein wichtiges ergonomisches Kriterium.

 

Ergonomische Mäuse mit besonders schonender Form

Inzwischen bekommt man jedoch Mäuse, die sich noch optimaler auf die anatomischen Gegebenheiten einstellen und aus ergonomischer Sicht mehr Nutzen versprechen. Dazu zählen u.a. die vertikale Maus und der Trackball. Zu beiden Maustypen werde ich möglicherweise noch detailliertere Artikel verfassen, die näher auf die spezifischen Eigenschaften eingehen. An dieser Stelle nenne ich nur kurz die wesentlichen Vorteile im Hinblick auf die Ergonomie:

 

    • Die vertikale Maus verhindert, dass die Armmuskulatur während des Arbeitsvorgangs ständig unter Spannung steht. Sie ist stärker nach oben gewölbt als die übliche Maus. Die Hand kann dadurch besser entspannen.
CSL – TM137U optische Maus

    • Der Trackball wiederum reduziert die notwendigen Bewegungen der Hand. Sie steuern beim Trackball den Mauszeiger mit einer drehbaren Kugel. Dafür benötigen Sie lediglich Ihre Finger. Die Hand bleibt währenddessen ruhig liegen.
Logitech M570 Trackball schnurlos

Übersicht über vertikale Mäuse

Übersicht über Trackballs

 

Die Größe ist entscheidend

Sie sollten beim Kauf einer Maus auf jeden Fall auf die richtige Größe achten. Menschliche Hände fallen nun mal unterschiedlich in Breite und Länge aus. Logisch, das dieselbe Maus nicht ideal zu all diesen Formen passen kann. In meinem Fall ist es beispielsweise so, dass die Handwurzel ungefähr 5-6 cm hinter der Maus aufliegt. Ich muss noch herausbekommen, ob das nun gut oder schlecht ist.

Wenn ich auf mein Gefühl höre, dann ist es eher suboptimal. Denn sobald ich die Maus mit der ganzen Hand umfasse und mit dem Handgelenk näher heranrücke, fühlt es sich stabiler und entspannter an. Das Problem momentan ist jedoch, dass meine Finger dafür zu lang sind. Ich erwische nicht mehr den idealen Druckpunkt für die Tasten.

Ebenso wichtig wie die Größe ist im Übrigen das passende Gewicht einer Maus. Zu diesem Gesichtspunkt habe ich einen eigenständigen Artikel verfasst: Wenn die Maus Gewichtsprobleme hat.

 

Druckpunkt der Maustasten

Womit wir beim nächsten Punkt wären: der Widerstand der Maustasten. Die Tasten sollten bereits auf geringen Fingerdruck reagieren. Das Gegenteil habe ich mit meiner Vorgänger-Maus erlebt. Da war der Federwiderstand so hart eingestellt, dass es jedes Mal quietschte und knarzte, wenn ich die Taste betätigte. Ist vielleicht eine tolle Kräftigungsübung, wenn man bei der nächsten Fingerhakel-WM teilnehmen möchte. Für uns Normalanwender aber eher unpraktisch.

 

Die Mäuse unterscheiden sich auch in ihrer Grundform. Ein Teil ist symmetrisch geschnitten, andere Mäuse wiederum haben eine schräge oder geschwungene Form. Die symmetrischen Mäuse sind sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet. Allerdings sollten Linkshänder beim Kauf darauf achten, ob sich die Belegung der Maustasten per Software umstellen lässt.

Bei den geschwungenen Mäusen, die zu einer Seite hin zulaufen, empfiehlt es sich für Linkshänder, nach einer speziellen Left-Hand-Maus Ausschau zu halten. Alles andere ist eine ergonomische Katastrophe.

Das richtige Mauspad

Außerdem sollte das Mauspad etwas taugen. Es sollte …

  • … rutschfest sein
  • … idealerweise mit einem Gelposter versehen sein. Solche Handballenauflagen verbessern nochmals die Handposition, da sie das Gewicht von Hand und Arm aufnehmen. Sie müssen das Handgelenk auch weniger beugen oder durchdrücken. Die Handballenauflagen kann man separat nachrüsten, aber es gibt auch Lösungen, wo das Gelpolster bereits im Mauspad integriert ist. Vorteil: Die Auflage kann nicht verrutschen.
Gel-Handgelenkauflage mit Präzisionsmausfläche von 3M

 

Ich plane innerhalb dieses Ratgebers PC-Maus noch einen weiteren Artikel, der insbesondere Praxistipps liefern soll, wie man die Maus möglichst ergonomisch korrekt bedient. Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Trick, der mir und anderen die Arbeit erleichtert.

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