Vor dem Kauf von Kaminholz sollten Sie sich klarmachen, wofür Sie es brauchen. Ist es für einen offenen oder einen geschlossenen Kamin gedacht? Geht es in erster Linie um Wärmegewinnung? Oder steht die Atmosphäre im Vordergrund? Möchten Sie ein prasselndes Kaminfeuer genießen? Einen angenehmen Geruch, der das Haus erfüllt?
Gemischtes Sortiment an Kaminholz kaufen
Wenn Sie diese Fragen für sich geklärt haben, wissen Sie bereits, welche Holzsorten für Ihre Zwecke infrage kommen. Idealerweise erwerben Sie nicht nur eine einzelne Holzsorte, sondern gleich ein gemischtes Sortiment.
Zum einen benötigen Sie Anzündholz, um das Feuer zu entfachen. Dazu setzen Sie leicht entflammbare Nadelhölzer ein, die dafür besonders geeignet sind. Die harten Laubhölzer dienen dann quasi als Hauptgang. Sie liefern Wärme und ein langsam abbrennendes Kaminfeuer. Hin und wieder werfen Sie ein Scheit Nadelholz ins Feuer, damit das Hartholz möglichst gleichmäßig niederbrennen kann.
Sie schonen also auf lange Sicht Ihren Geldbeutel, wenn Sie etwa zwei Drittel Hartholz und ein Drittel Nadelholz einkaufen. Denn das Nadelholz kostet bedeutend weniger als Hartholz mit hohem Brennwert.
Kaminholz hat seinen Preis
Der Preis für Kaminholz ist vermutlich nirgendwo so teuer wie in Deutschland. Den günstigsten Kaufpreis erzielen Sie, wenn Sie direkt beim Förster einen frischen Holzstamm erwerben bzw. das Holz in einem Waldstück selbst schlagen. Pro Raummeter zahlen Sie dann lediglich zwischen 20 und 30 Euro.
Dieses Vorgehen stellt Sie allerdings vor etliche praktische Probleme. Diese beginnen mit dem Abtransport. Außerdem müssen Sie das Kaminholz anschließend selber zersägen, spalten, hacken, stapeln und trocknen.
Selbstverständlich können Sie heute auch bereits getrocknete Holzscheite kaufen, die Sie einfach nur noch in den Kamin zu schmeißen brauchen. Dieser Unterschied zwischen fertigem Kaminholz und nassem Holzstamm hat jedoch seinen Preis. Sie zahlen als Kunde für alle Arbeitsschritte, die zwischen nassem Holzstamm und ofenfertigem Stückholz liegen. Sie müssen für sich selbst klären, was Ihnen wichtiger ist: Wollen Sie am Geld oder am notwendigen Arbeitsaufwand sparen?
Länge des Kaminholzes
Beim Kauf von Kaminholz spielt außerdem die Länge eine Rolle. Wer sich fertige Holzscheite besorgt, kann nur unter einer geringen Auswahl an Scheitlängen wählen. Die Standardmaße sind 25 oder 33 Zentimeter. Diese Holzscheite passen nicht in jeden Kamin. Entweder Sie arbeiten noch nach oder übernehmen die Arbeit von vorneherein selber.
Natürlich hält der Fachhändler auch Stammholz vorrätig. Dieses müssen Sie zu Hause noch zuschneiden und spalten. Je nach Lagerzeit beim Händler müssen Sie das Kaminholz dann noch über einen längeren Zeitraum trocken lagern, damit die Restfeuchtigkeit entweicht.
Verschiedene Maße für Kaminholz
Der Brennholzhandel verwendet drei verschiedene Maßeinheiten:
- Festmeter
- Raummeter
- Schüttraummeter
Der Festmeter sagt aus, wie viel Kubikmeter Raum das Massivholz (also die Baumstämme) einnimmt. Dabei rechnet man ohne jegliche Zwischenräume.
Für Kaminholz ist Raummeter die gebräuchlichste Maßeinheit. Der Wert geht bereits davon aus, dass das Holz in Scheite zerteilt und aufgeschichtet ist. Dadurch entstehen selbstverständlich Zwischenräume. Ein Raummeter enthält folglich stets weniger Holz als ein Festmeter. Sie können hier mit dem Faktor 0,7 rechnen.
Die Maßeinheit Schüttraummeter verwenden Händler, wenn sie von der Menge an Holz ausgehen, die sie Ihnen vom Anhänger direkt in den Garten schütten. Das Kaminholz ist unsortiert und hat viel Luft zwischen den Scheiten. Ein Schüttraummeter entspricht deshalb nur 0,4 Festmetern bzw. 0,57 Raummetern Brennholz.
Kaminholz-Preis hängt von Feuchtigkeit ab
Wenn das gekaufte Brennholz frisch ist, braucht das Holz mindestens ein Jahr zum Austrocknen, bis es als Kaminholz taugt. Diese Feuchtigkeit macht mitunter zwanzig bis dreißig Prozent des Gewichtes aus. Bei härterem Holz wie Eiche dauert dieser Vorgang gar bis zu zwei Jahre. Dafür kostet das Frischholz meistens auch ein Drittel weniger als getrocknetes Brennholz.
Normalerweise macht der Händler genaue Angaben zur Lagerzeit und zum aktuellen Feuchtigkeitsgehalt des Holzes. Wer diesen Äußerungen nicht traut, kann sich gegen kleines Geld einen sogenannten Holzfeuchtemesser zulegen. Mit dem Gerät lässt sich auch für den Laien sofort feststellen, wie viel Feuchtigkeit das Holz noch enthält. Eine Auswahl an momentan erhältlichen Geräten finden Sie hier bei Amazon .
Brennwert und Kaminholz-Preis
Hinsichtlich des Brennwertes bleibt dem Kunden jedoch nichts anderes übrig, als den Angaben des Händlers zu vertrauen. Hierfür gibt es keine kleinen praktischen Geräte, um den Wert zu messen. Es kann helfen, sich vorher mit dem Aussehen der wichtigsten Kaminholzarten vertraut zu machen, um sie vor Ort zu erkennen. Außerdem finden Sie im Internet eine Vielzahl an Vergleichstabellen. Sie können ihnen entnehmen, über welchen Brennwert eine bestimmte Holzart im Durchschnitt verfügt.
Kaminholz begutachten: Stockflecken und Harzblasen
Sie sollten nach großen Harzblasen und Stockflecken im Holz Ausschau halten. Beides mindert den Heizwert von Kaminholz. Stockflecken sind auffällig feuchte Stellen im Holz. Sie ähneln einem schmutzigen Wasserfleck auf einer Tapete. Kleine Stockflecken sind unbedenklich und normal. Aber größere Flecken im Holz neigen dazu, Schimmel zu bilden.
Der sehr hohe Feuchtigkeitsgehalt lässt sich auch durch fachgerechtes Lagern kaum loswerden. Das Wasser droht im Gegenteil noch weiter ins übrige Holz einzudringen und weitere Teile unbrauchbar zu machen. Wenn Sie einen kompletten Holzstamm kaufen, ist es für Sie natürlich schwer zu erkennen, wie der Zustand im Innern beschaffen ist. Mit einem gewissen Risiko beim Kauf müssen Sie also leben.
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