Wie hoch ist der Energieverbrauch eines Geschirrspülers?

Der Energieverbrauch von Geschirrspülern ist in den letzten Jahrzehnten drastisch gesunken. Zwei konkrete Zahlen: Ein neues Gerät verbraucht im Durchschnitt nur noch halb so viel Strom wie ein zwanzig Jahre altes Modell. Die Einsparung beim Wasserverbrauch ist mit 30 Prozent zwar geringer, aber immer noch beachtlich.

Für einen Mehrpersonenhaushalt bedeutet dies: Die Anschaffungskosten für eine neue Maschine sind durch die eingesparten Energiekosten innerhalb weniger Jahre wieder hereingeholt. Auch für Haushalte, die noch von Hand spülen, lohnt sich die Anschaffung.

Ein moderner Geschirrspüler verbraucht durchschnittlich 10 Liter Wasser pro Spülgang. Beim Spülen von Hand muss man eher mit 50 Litern rechnen, die natürlich erwärmt werden müssen, was wiederum Strom kostet. Außerdem spült man im Handbetrieb tendenziell häufiger als in der Maschine. Denn wer steht schon gerne vor einem Berg schmutzigen Geschirrs?

Die Energieeffizienzklasse

Hersteller von Geschirrspülern müssen ihre Geräte schon seit einiger Zeit mit dem EU-Energielabel kennzeichnen. Anhand dieses Datenblatts können Kundinnen und Kunden auf einen Blick abschätzen, wie gut die Verbrauchswerte der Maschine sind. Ab März 2021 gilt die aktuelle EU-Verordnung mit neuen Richtlinien und Grenzwerten für Haushaltsgeräte. Inzwischen gibt es wieder Einstufungen von “A” (dunkelgrün) bis “F” (rot), wobei “A” für den besten Wert steht. Diese Einstufungen haben die zuvor üblichen Energieeffizienzklassen A+++, A++, A+ usw. abgelöst.

Als Faustregel gilt: Kleinere Geschirrspüler (45 cm Breite) sind in der Regel weniger energieeffizient als größere Modelle. Allerdings sollte man als Single-Haushalt nicht auf die Idee kommen, sich deshalb extra eine große Maschine anzuschaffen. Denn wenn Sie den Geschirrspüler dann regelmäßig nur halb beladen, ist die Energieersparnis schnell dahin. Mehr zu den optimalen Maschinengrößen (Stichwort „Maßgedeck“) für verschiedene Haushalte können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Der Stromverbrauch

Unter der Angabe der Energieeffizienzklasse finden Sie den tatsächlichen Stromverbrauch der Maschine. Die Hersteller geben den jährlichen Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) an. Als Berechnungsgrundlage gelten heute 100 Spülgänge im Eco-Programm mit normal verschmutztem Geschirr. Bis März 2021 sind es 280 Spülgänge im Standardprogramm mit normal verschmutztem Geschirr gewesen.

Umgerechnet auf einen einzelnen Programmdurchlauf bedeutet das: Sie müssen heute mit rund 700 Watt bis 1,6 Kilowatt rechnen, wenn Sie auch Normalprogramme und nicht nur den eco-Modus nutzen. Verglichen mit anderen Geräten in Ihrem Haushalt ist das immer noch ein recht hoher Verbrauch. Ein handelsüblicher Computer läuft heute mit 200 Watt pro Stunde, ein Flachbildfernseher verbraucht knapp 100 Watt. Aber dafür läuft Ihr Geschirrspüler viel seltener oder kürzer.

Stille Stromfresser

Aber Vorsicht: Viele Geschirrspüler gehören zu den „stillen Stromfressern“. Das heißt, auch wenn die Maschine nicht läuft, verbraucht sie eine geringe Menge Strom. Wenn diese geringe Menge aber 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr verbraucht wird, summiert sich der Verbrauch zu einer beachtlichen Summe. Die Hersteller müssen diesen Verbrauch nun gesondert ausweisen.

Im Handel gibt es inzwischen Geräte, die sich nach einer Viertelstunde Leerlauf automatisch und vollständig vom Netz trennen. Eine andere Möglichkeit ist, den Geschirrspüler an eine Steckerleiste mit eigenem Ein-/Ausschalter anzuschließen.

Der Wasserverbrauch

Die Werte, die Sie in den Herstellerangaben zum Wasserverbrauch finden, basieren wie beim Stromverbrauch auf 280 Spülgängen pro Jahr. Auch hier die Umrechnung auf den einzelnen Spülgang: Ein guter Verbrauch liegt heute bei etwa 10 Litern pro Spülgang. Inzwischen gibt es aber auch Geräte, die mit 7 bis 8 Litern Wasser auskommen.

Die sparsameren Geschirrspüler sind mit Beladungs- und Verschmutzungssensoren ausgestattet. Schaltet man dann das Automatikprogramm ein, ermittelt die Maschine anhand der Sensoren selbst, wie viel Wasser benötigt wird.

Andere Geräte haben einen Tank, in dem das Wasser des letzten Spülgangs gesammelt wird. Beim nächsten Start verwendet der Geschirrspüler das gespeicherte Wasser zum Vorspülen. Dadurch kann der Verbrauch nach Herstellerangaben um bis zu 6 Liter gesenkt werden.

Beachten Sie aber, dass es sich dabei immer um Angaben für das Eco-Programm handelt. Schalten Sie alle Programme ein, die Ihre Maschine bietet, steigt der Verbrauch mit großer Wahrscheinlichkeit.

Warmwasseranschluss

Viele Geschirrspüler sind heute auch für einen Warmwasseranschluss ausgerüstet. Diese Möglichkeit kann zusätzlich Geld sparen. Denn den meisten Strom verbraucht ein Geschirrspüler für das Aufheizen des Wassers. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie über eine günstige Warmwasseraufbereitung verfügen.

Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie Ihr Warmwasser mit Solarthermie, Fernwärme oder einer modernen Öl- oder Gasheizung erzeugen. Der Weg vom Geschirrspüler zum Warmwasserspeicher sollte nicht zu weit sein.

Um dieses kostengünstige System nutzen zu können, sollte der Geschirrspüler laut Herstellerangaben eindeutig mit einem Warmwasseranschluss ausgestattet sein. Der Handel bietet zwar auch Vorschaltgeräte an, mit denen eine Maschine mit Kaltwasseranschluss mit Warmwasser versorgt werden kann. Bevor Sie jedoch eine solche Lösung in Erwägung ziehen, sollten Sie sich beim Hersteller Ihres Geschirrspülers erkundigen, ob dies bei Ihrem Modelltyp möglich ist. Wenn dies nicht der Fall ist, erlischt unter Umständen Ihr Garantieanspruch, falls während des Betriebs Probleme auftreten.

—> Ratgeber Geschirrspüler