Wäschenetz, -sack und -beutel schonen empfindliche Textilien beim Waschen und Trocknen, erleichtern eine sinnvolle Vortrennung der Schmutzwäsche und schützen die Kleidung auf Reisen. Die praktischen Hilfsmittel unterscheiden sich jedoch hinsichtlich Größe, Material und Verarbeitung.
Begriffsklärung
Wäschenetz, Wäschesack und Wäschebeutel werden im Alltagsgebrauch häufig synonym verwendet. Im Folgenden werde ich zwischen Wäschenetz (zum Einsatz in Waschmaschine und Trockner), Wäschesack (zur Aufbewahrung von Schmutzwäsche) und Wäschebeutel (als Reiseutensil) unterscheiden, damit klarer ist, worüber ich im Einzelfall spreche.
Wäschenetz: Anwendung
Schutz vor mechanischen Beschädigungen
Wäschenetze für die Waschmaschine dienen zum Schutz empfindlicher Textilien wie etwa Gardinen, Wollpullovern, Unterwäsche, Stoffwindeln, Seidenblusen, Strumpfhosen, Schals oder Schuhen (z. B. Sneakers oder Segelschuhe). Durch die Bewegungen der Wäschetrommel sind die Fasern ständig Abrieb mit anderen Kleidungsstücken ausgesetzt.
Die Drahtbügel und -verschlüsse von Büstenhaltern verhaken sich gerne mal in den Wasseröffnungen der Trommel oder beschädigen andere Wäschestücke. Zudem werden die Fasern insbesondere beim Schleudern gestaucht, gedehnt und geknickt. Normale Baumwollfasern reagieren darauf eher gleichgültig. Aber Synthetik und weniger robuste Naturfasern sind weitaus zarter besaitet. Vor diesem Verschleiß schützt das Netz. Zudem lässt sich das Wäschenetz im Trockner verwenden, sofern es vom Hersteller entsprechend gekennzeichnet wurde.
Ordnung ist das halbe Leben
Darüber hinaus bietet ein Wäschenetz die Möglichkeit, Wäsche übersichtlich aufzuteilen, sodass sie sich später leichter wiederfinden lässt. Gerade bei kleinteiligen Wäschestücken wie Socken, Tangas und Ohrstöpseln ist dies sehr praktisch, denn die werden bekanntlich gerne von der Waschmaschine „gefressen“. Im Ernst: Solch kleinere Gegenstände verschwinden ab und an im Spalt zwischen Faltenbalg und Trommel, der sich beim Schleudern auseinander dehnen kann.
Darüber hinaus möchten Sie vielleicht nicht, dass sich Ihre Wäsche mit anderer „vermischt“. Das kann zum Beispiel in WG-Haushalten der Fall sein. Für den einen oder anderen ist es möglicherweise ein No-Go, wenn sich die eigene Unterwäsche auf ein tête-à-tête mit der Unterwäsche weiterer Mitbewohner begibt. Wenn Sie hier ein Wäschenetz benutzen, sorgt dies für klare Verhältnisse.
Die Größe ist entscheidend
Gardinen, BHs und Schuhe unterscheiden sich grundsätzlich hinsichtlich Größe und Form. Deshalb sind im Handel verschiedene Wäschenetze erhältlich. Für Unterwäsche gibt es zum Beispiel zylinderförmige Behälter, damit die Drähte in den Büstenhaltern nicht so stark geknickt werden. Für Gardinen und Pullover sind hingegen sehr große Wäschenetze mit Abmessungen von 60 x 90 cm üblich. Wichtig ist immer, dass die Kleidung nicht gepresst wird, sondern locker hineinpasst. Viele Anbieter führen deswegen Sets im Sortiment, die gleich mehrere Netzgrößen beinhalten.
Immer dieselbe Masche? Wäschenetz feinmaschig oder grobmaschig
Die Netze unterscheiden sich hinsichtlich der Größe ihrer Maschen. Je größer die Löcher, umso mehr Wasser gelangt an die Wäsche. Gerade bei starken Verschmutzungen ist dies wünschenswert. Andererseits erlauben größere Öffnungen mehr Kontakt zu anderen Textilien in der Trommel und sorgen daher für mehr Reibung. Sie müssen also abwägen, welcher Punkt für Sie entscheidender ist. Auch in diesem Fall ist ein Set, das unterschiedliche Netze enthält, eventuell eine praktikable Lösung.
Wäschenetz: Baumwolle oder Kunststofffaser?
Baumwolle ist eine vergleichsweise grobe und strapazierfähige Faser. Nachteil: Dadurch produzieren diese Netze bei der Wäsche tendenziell mehr Abrieb, was ja eigentlich vermieden werden soll. Außerdem verfügen diese Beutel nicht über Maschen.
Vorteile: Baumwoll-Wäschenetze sind meistens haltbarer und verkraften auch problemlos höhere Temperaturen von 60° oder 90°. Aber da Sie die Netze vermutlich vorrangig für die empfindlicheren Wäschestücke einsetzen, ist fraglich, ob Sie diese Temperaturbereiche überhaupt nutzen. Kurzum: Kunststoff-Netze sind schonender.
Verschlusssache: Wäschenetz mit Reißverschluss oder Kordel?
Letzter wichtiger Punkt bei einem Wäschenetz: der Verschluss. Im Handel sind im Wesentlichen zwei Systeme erhältlich. Zum einen mit Reißverschluss, zum anderen mit Bändern oder Kordeln. Erfahrungsgemäß sind die Reißverschluss-Netze besser geschützt, da sich die Bänder durch die mechanischen Bewegungen der Maschine eher lösen können. Und wenn sich die Wäsche in der Trommel verteilt, hat das Wäschenetz seinen Zweck verfehlt. Bei den Reißverschluss-Systemen ist es wünschenswert, wenn sich der Haken in einer Schlaufe befestigen lässt. So schlägt er nicht gegen die Edelstahltrommel und verursacht keinen Krach.
Wäschenetz kaufen
Wäschenetze sind in vielen Drogeriemärkten oder im Onlinehandel erhältlich. Sie kosten nur wenige Euros. Es ist gut investiertes Geld. Denn der Ersatz von hochwertigen Kleidungsstücken belastet den Geldbeutel weitaus mehr. Allerdings können auch Netze irgendwann kaputt gehen. Einige früher, andere später. Das hängt zum einen vom verwendeten Material ab. Zum anderen aber auch von der Handhabung. Sie sollten das Netz nicht überladen, da ansonsten beim Schleudern die Nähte leicht platzen können. Im Schleudergang entwickelt eine Waschmaschine nun einmal sehr viel Wucht.
Wäschebeutel / Kleiderbeutel
Beim Transport von Kleidung spielen neben funktionalen Gründen auch ästhetische Erwägungen eine Rolle. Deshalb sind die im Handel erhältlichen Kleiderbeute oftmals aus hochwertigerem Stoff angefertigt als einfache Wäschenetze. Typischer Verwendungszweck sind zum Beispiel Beutel für Schuhe. Niemand hat es gerne, dass schmutzige Straßentreter die übrige Kleidung verunreinigen. Andererseits können die speziellen Kleiderbeutel nicht in der Waschmaschine verwendet werden.
Wem es nicht so an der Optik gelegen ist, kann aber auch problemlos ein gewöhnliches Wäschenetz für die Reise benutzen. Es erfüllt den gleichen Zweck. Zum Beispiel kann es dazu dienen, bei Reisen die Schmutzwäsche separat zu verstauen. Netze mit Maschen haben den Vorteil, dass Feuchtigkeit verdunsten kann. Dies verhindert, dass die Wäsche im Koffer zu riechen beginnt.
Zudem sind auch Wäschebeutel für den Hausgebrauch erhältlich, um zum Beispiel Pullover oder Hemden vor Mottenbefall zu schützen.
Wäschesack
Heutzutage sind im Handel bereits eine Vielzahl an Wäschekörben erhältlich, die über mehrere Säcke verfügen, um die Wäsche vorab zu trennen: Buntwäsche von weißer Wäsche, 30°-Wäsche von Kochwäsche. Aber für diesen Verwendungszweck können Sie auch herkömmliche Wäschenetze einsetzen. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen sortieren Sie unterschiedliche Kleidungsstücke vor. Zum anderen können Sie die Wäschestücke direkt in die Waschmaschine geben, ohne sie nochmals umpacken zu müssen.
Besonders geeignet sind für diesen Verwendungszweck bunte Wäschenetze-Sets, deren Netze unterschiedliche Farben haben. So lässt sich für Sie schnell erkennen, was wohin gehört. Einige Hersteller liefern auch Wäschenetze, die sich bedrucken lassen. Ich vermute aber mal, dass die Firmen diesen Service nur für gewerbliche Kunden (z.B. Hotels oder Krankenhäuser) anbieten und nicht für Privatkunden. Aber fragen kostest bekanntlich nichts.
Im Überblick:
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