Duftnoten von Parfüms

Bestrebungen, die verschiedenen Düfte zu klassifizieren und zu Gruppen zusammenzufassen, gibt es schon lange. Angesichts von Abertausenden Parfüms macht solch eine Duftsystematik durchaus Sinn. Als in den 1980ern Duftwässerschen zum Big Business wurden, erschienen pro Jahr zwischen 100 und 200 neuer Parfüms. Heute geht die Zahl der jährlichen Neuerscheinungen in die Tausende. Gleichzeitig sind auch noch etliche der älteren Düfte erhältlich.

Um diese Vielfalt zu beschreiben, ordnen die Hersteller die Parfüms bestimmten Duftnoten zu, die ein charakteristisches Aroma besitzen. Mit Duftnote ist kein Einzelduft wie etwa Sandelholz, Vetiver oder Maiglöckchen gemeint. Die Duftnote entspricht einer Kombination von mehreren Duftkomponenten, die ein typisches, wiedererkennbares Geruchsbild erzeugen.

 

Übergänge fließend

Doch vor allen Dingen bei komplexeren Duftkompositionen sollten Sie die Begriffe nicht auf die Goldwaage legen. Jede Nase riecht anders. Es ist ähnlich wie bei Weinen. Die meisten Menschen könnten sich noch darauf einigen, ob ein Wein eher süß oder trocken schmeckt. Aber wo fängt »halb-trocken« an, wo hört es auf? Und wie, um Gottes Willen, schmecke ich die Schwarze Johannisbeere heraus, die laut der Beschreibung enthalten sein soll?

Bei Düften lässt sich oftmals nicht eindeutig benennen, ob ein Parfüm nun orientalisch oder blumig oder orientalisch-blumig ist. Dennoch ist diese Unterteilung beliebt – insbesondere bei den Marketingabteilungen der Parfümhersteller. Sie als Kunde bekommen anhand der Duftnote zumindest eine Ahnung, wohin die Reise geht.

 

Intensität des Parfüms

Die Duftnote hat im Übrigen nichts mit der Intensität des Parfüms zu tun. Klar: Bei »blumig« oder »fruchtig« denkt man spontan an ein leichtes Erfrischungswässerchen und bei »orientalisch« automatisch an einen schweren Duft, der einen langen Duftschleier von Weihrauch und Myrrhe nach sich zieht. Doch im Extremfall können Sie den floralen Duft – überspitzt formuliert – kilometerweit gegen den Wind riechen. Und das vermeintlich schwere orientalische Parfüm liegt ausgesprochen weich und dezent auf.

Das Schöne an der Welt der Parfüms: Sie finden zu vielen Duftwassern Alternativen, die ein vergleichbares Geruchsprofil aufweisen, jedoch eine andere Intensität besitzen. Wenn Ihnen also eine bestimmte Komposition gefällt, können Sie mit dem Griff zum alternativen Produkt ein gewisses Feintuning vornehmen, das besser zu Ihren Bedürfnissen passt.

 

Maskuline, feminine und Unisex-Düfte

Klassischerweise unterteilt man Düfte in Damen- und Herrenparfüms. Doch spätestens seit dem Hype um Unisex-Düfte Mitte der 1990er ist diese Einteilung schwer ins Wanken geraten. Und eigentlich hat sie vorher auch nie so bestanden. Frauen haben Männerdüfte aufgetragen und umgekehrt. Die Begriffe Männer- und Frauenparfüm haben also keinerlei bindende Wirkung. Man trägt, was einem gefällt und zu einem passt.

Ich benutze deswegen die Bezeichnungen maskulin, feminin und Unisex in meinen Duftbeschreibungen. Eine feminine Duftnote ist gemeinhin blumiger, fruchtiger, süßer, wärmer oder sinnlicher. Eine maskuline Duftnote verwendet verstärkt herbe, holzige, erdige, frische oder trockene Aromen. Ein gutes Beispiel dafür, dass Parfüms auf herkömmliche Geschlechterrollen pfeifen, ist ck one. Der Klassiker von Calvin Klein, der den Unisex-Gerüchen den Weg ebnete, enthält eindeutig jede Menge maskuliner Geruchsnoten. Dennoch ist dieses Parfüm bis heute auch bei Frauen äußerst beliebt.

Calvin Klein CK One
Calvin Klein CK One EdT 200 ml*

 

Die Unterteilung »feminin« und »maskulin« wirkt sich also lediglich auf die Struktur der Duftnoten aus, mit denen ein Parfümeur arbeitet. Sie sind bei maskulinen und femininen Düften jeweils anders ausgeprägt. Manche Duftfamilien wie etwa »Fougère« sind ausschließlich in Herrenparfüms vorzufinden. Aber die Begriffe sagen letztlich nichts darüber aus, ob ein Parfüm nur zu Frauen respektive Männern passt. Von diesem Gedanken sollten Sie sich von vorneherein frei machen. Geschlechterschranken existieren in der Duftwelt nicht. Zumindest sollten Sie diesbezüglich dem Label “maskulin” oder “feminin” nicht blind vertrauen – sonst könnte Ihnen wirklich etwas entgehen.

 

Duftnoten und Duftfamilien

Wie bereits erwähnt: Bemühungen, die verschiedenen Parfüms unterschiedlichen Duftfamilien zuzuordnen, hat es schon lange gegeben. Ich finde zum Beispiel das System des australischen Experten Michael Edwards recht plausibel und vor allen Dingen überschaubar. Edwards hat ein “Parfümrad” mit 14 Untergruppen geschaffen, das an den klassischen Farbkreis angelehnt ist.

Das Problem mit diesen Systemen: Kein Hersteller und kein Geschäft verwendet sie. Wenn Sie sich über einen Duft informieren, werden Sie immer noch auf die klassischen Begriffe wie “blumig”, “würzig”, “holzig”, “warm”, “pudrig” oder “orientalisch” stoßen.

Ich habe mal die wichtigsten Duftnoten zusammengestellt und kurz beschrieben, was man darunter gemeinhin versteht. Wenn es mir möglich war, habe ich noch ein paar typische Beispiele für die Duftnote angegeben. Die Übersicht ist alphabetisch geordnet und hat keineswegs den Anspruch, vollständig zu sein.

 

Duftnote Aldehyde

Die Duftnote Aldehyde macht sich durch einen stärkehaltigen oder metallischen Geruch bemerkbar, der auf die Verwendung von Fettaldehyden zurückzuführen ist. Viele dieser synthetischen Duftstoffe erinnern ein wenig an den Geruch einer ausgeblasenen Kerze. Moderne Parfüms verzichten meist auf Aldehyde oder setzten sie nur sehr reduziert ein, weil die Duftnote – trotz des anhaltenden Erfolges des Klassikers Chanel No 5 – nicht mehr als zeitgemäß und marktgängig empfunden wird. Es gibt auch Ausnahmen. Cinnamaldehyd wird zur Herstellung von Zimtaroma genutzt. Benzaldehyd riecht nach bitteren Mandeln. Und das süß und cremig duftende Vanillin dürfte das heute am meisten genutzte Aldehyd sein. Beispiele:

  • Chanel No 5
  • White Linen von Estée Lauder
Chanel No 5
Chanel No 5 EdP 35 ml*

 

Duftnote animalisch

Der Begriff bezeichnet alle Duftstoffe tierischen Ursprungs, die in Parfüms verwendet werden wie zum Beispiel Moschus (Moschustier), Zibet (Zibetkatze) oder Bibergeil (Biber). Solche Düfte gewinnt man heute allerdings nahezu ausschließlich in synthetischer Herstellung. Dadurch ist die Duftnote animalisch inzwischen sehr weit gefasst. Einige Pflanzen verströmen ebenso ein animalisches Aroma. Das Öl, das man aus der indischen Kostuswurzel destilliert, riecht zum Beispiel wie nasses Fell und Hammelfett. Kreuzkümmelöl, das man aus den getrockneten Samen des Kreuzkümmels gewinnt, riecht warm und schweißig. Beispiele:

  • Muscs Koublaï Khan von Serge Lutens
  • Mon Parfum von Paloma Picasso
  • Dzing! von L‘Artisan

Duftnote aquatisch / frisch

Dies ist die neueste Duftfamilie, die durch die Einführung von Cool Water von Davidoff (1988) und Dune von Christian Dior (1991) quasi über Nacht berühmt wurde. Der Duft wirkt sauber, erinnert ein wenig an den Geruch von Meer und wird in vielen modernen Unisex-Parfüms verwendet. Normalerweise enthalten Parfüms dieser Duftfamilie Calone, das man 1966 entdeckt hat, oder andere synthetische Stoffe. Manchmal setzt man die aquatische Duftnote auch nur ein, um blumige, orientalische oder holzige Parfüms zu akzentuieren. Beispiele:

  • Cool Water von Davidoff
  • Dune von Christian Dior
Davidoff Cool Water
Davidoff Cool Water EdT 125 ml*

 

Duftnote aromatisch

Diese Duftnote beschreibt grüne kampferartige Gerüche, wie sie in Lavendel, Rosmarin und Salbei vorkommen. Beispiele:

 

Guerlain Habit Rouge
Guerlain Habit Rouge EdT 100 ml*

 

Duftnote balsamisch

Riecht wie im Holzfass ausgereifter Balsamicoessig – süß, dicklich und schwer. Die Parfümeure verwenden für diese Duftnote häufig Benzoin, Storaxharz, Tolubalsam oder Perubalsam. Beispiele:

 

Guerlain Shalimar
Guerlain Shalimar EdP 30 ml*

 

Duftnote blumig

Praktisch alle Damen- und Herrenparfüms benutzen für Kopf- oder Herznote blumige Düfte. Jasmin und Rosen sind die am meisten verwendeten Duftstoffe. Ein blumiges Aroma als dominierende Duftnote ist in der Regel Frauenparfüms vorbehalten. Beispiele:

  • Sa Majeste La Rose von Serge Lutens
  • Quelques Fleurs von Houbigant
  • Joy von Jean Patou
  • Beautiful von Estée Lauder
Houbigant Quelques Fleurs
Houbigant Quelques Fleurs EdP 30 ml*

 

Duftnote blütenblättrig

Ein weicher, wachsartiger Duft, der an die grünen Blätter von Zierpflanzen erinnert. Viele aktuelle Frauenparfüms enthalten diese Duftnote. Beispiele:

  • Pleasures von Estée Lauder
  • La Chasse Aux Papillons von L’Artisan

 

Estée Lauder Pleasures
Estée Lauder Pleasures EdP 100 ml*

 

Duftnote Buttersäure

Buttersäure? Der Geruch von ranziger Butter? Eine Duftnote in Parfüms? Ja, wird tatsächlich verwendet, weil Buttersäure einem Duft eine überraschend pikante Note verleihen kann. Voraussetzung ist, dass der Parfümeur sie sehr, sehr sparsam einsetzt. Denn wenn ein Parfüm tatsächlich nach ranziger Butter riechen sollte, muss bei der Entwicklung einiges fürchterlich schief gegangen sein.

 

Duftnote Chypre

Chypre ist das französische Wort für Zypern. Die Duftfamilie basiert auf dem Zusammenspiel von zitrischen, blumigen, moosigen und ambrischen Duftnoten. Solche Duftkompositionen waren bereits in der Antike bekannt. Doch François Coty modernisierte 1917 das Grundkonzept und brachte mit dem Parfüm Chypre de Coty einen Duft auf den Markt, der diese Duftfamilie fortan definieren sollte. Coty verwendete eine spezielle Kombination aus Bergamotte, Eichenmoos und Labdanum-Harz. Bis heute riechen die Parfüms der Duftnote Chypre in der Kopfnote sehr frisch nach Zitrus und in der Basisnote eher erdig nach Eichenmoos oder Patschuli. Man assoziiert mit dieser Gruppe gemeinhin sinnlich-warme Düfte. Bei den maskulinen Chypre-Parfüms setzt man gerne noch einige ledrige oder holzige Akzente. Beispiele:

  • Chypre von François Coty
  • Mitsouko von Guerlain
  • Bottega Veneta Eau de Parfum
Guerlain Mitsouko
Guerlain Mitsouko EdP 75 ml*

 

Duftnote cremig

Einige Parfüms duften cremig aufgrund eines hohen Anteils an milchigen, vanille- oder moschusartigen Geruchsanteilen. Beispiele:

  • Vanilla Fields von Coty
  • Black XS von Paco Rabanne

 

Paco Rabanne Black XS
Paco Rabanne Black XS für Damen EdT 80 ml*

 

Duftnote Fougère

Fougère ist das französische Wort für Farn. Für diese Duftfamilie stand das 1882 erfundene Fougère Royale von Houbigant Pate. Es war das erste Parfüm, das natürliche Duftstoffe mit Synthetikstoffen kombinierte. Der Parfümeur Paul Parquet fügte dem klassischen Duftschema Zitrus, Lavendel, Geranie, Ambra, Moschus und Eichenmoos einen Schuss Kumarin hinzu. Damit schwang sich Parquet nicht nur zum Vorreiter in Sachen synthetischer Geruchsstoffe auf, sondern auch als Marketing-Pionier. Denn Farne sind eigentlich ziemlich geruchlos. Was Houbigant verkaufte, war die Illusion von einem abgeschiedenen Plätzchen in einem dichten Waldgebiet. Nach diesem Konzept funktioniert bekanntlich auch die moderne Parfümindustrie. Zu der Duftnote Fougère gehören ausschließlich Männerdüfte, denen ein strenger krautiger oder holziger Geruch zueigen ist. Beispiele:

  • Fougère Royale von Houbigant
  • Faberge Classic von Brut
  • Drakkar Noir von Guy Laroche
  • Kouros von Yves Saint Laurent
  • Cool Water von Davidoff
  • Sartorial von Penhaligon
  • Lavender Palm von Tom Ford
Houbigant Fougère Royale
Houbigant Fougère Royale EdP 100 ml*

 

Duftnote fruchtig

Unter einer fruchtigen Duftnote versteht man alle Fruchtaromen, die nicht aus der Gattung der Zitrusfrüchte stammen. Dazu gehören zum Beispiel Cassis, Pfirsich, Passionsfrucht und Mango. Beispiel:

  • Botrytis von Ginestet

Duftnote gehaltvoll

Mit gehaltvoll beschreibt man schon mal die schweren, vollaromatischen Düfte, wie man sie typischerweise in klassischen Parfüms vorfindet. Diese Qualität beruht in der Regel darauf, dass der Hersteller bestimmte Duftstoffe in konzentrierter Form in den Vordergrund rückt wie etwa pure Blütenessenz. Joy von Jean Patou wäre solch ein gehaltvolles Parfüm, weil es eine große Menge an Rosen- und Jasminessenz beinhaltet. Beispiel:

  • Joy von Jean Patou

 

Jean Patou Joy
Jean Patou Joy EdP 75 ml*

 

Duftnote Gourmand

Die Duftnote Gourmand weckt Assoziationen zu Nahrungsgerüchen, insbesondere an süße Aromen. Typisch sind Düfte, die an Vanille, Karamell, gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Schokolade und Marshmallows erinnern. Die Parfüms enthalten Duftstoffe wie Vanille, Tonkabohne und Kumarin sowie künstliche Geschmacksaromen. Der Trendsetter auf diesem Gebiet war Angel von Thierry Mugler, doch zahlreiche Frauenparfüms sind heutzutage mit dieser Duftnote aufgepeppt. Beispiel:

  • Angel von Thierry Mugler

 

Thierry Mugler Angel
Thierry Mugler Angel EdP 25 ml*

 

Duftnote grasig

Ein anderer Begriff für die Duftnote grün. Denn grasige Parfüms duften vor allen Dingen nach einer frisch gemähten Wiese oder zerriebenen Blättern. Beispiele:

  • Vent Vert von Balmain
  • Premier Figuier von L‘Artisan

 

Balmain Vent Vert
Balmain Vent Vert EdT 75 ml*

 

Duftnote grün

Bei grünen Duftnoten handelt es sich um eine moderne Interpretation der Chypre-Duftfamilie, die deutlich leichter ausfällt. Diese Parfüms betonen die Gerüche von geschnittenem Gras, zerriebenen Blättern und anderen Grünpflanzen, die dem Duft eine gewisse Frische verleihen und an einen Wald oder eine Wiese nach einem Regenguss erinnern. Die Inhaltsstoffe sind in der Regel aber nicht natürlichen Ursprungs, sondern eine synthetische Nachahmung. Um beispielsweise den Duft von geschnittenem Gras zu imitieren, setzen die Parfümeure synthetisch hergestelltes Hexenol ein. Beispiele:

  • Aliage von Estée Lauder
  • Eau de Campagne von Sisley
  • Eternity von Calvin Klein
Calvin Klein Eternity
Calvin Klein Eternity für Damen EdP 100 ml*

 

Duftnote harzig

Harzig bezeichnet trockene, stechende Aromen, die auf einem harzigen Duftstoff basieren wie etwa Weihrauch oder Elemiharz. Beispiele:

  • Privé Bois d’Encens von Armani
  • Black Cashmere von Donna Karan
  • Parfumeur Passage d’Enfer von L‘Artisan
  • Nu von Yves Saint Laurent

 

Yves Saint Laurent Nu
Yves Saint Laurent Nu EdT 50 ml*

 

Duftnote holzig

Die Duftnote erinnert an den trockenen, harzartigen Duft, der entsteht, wenn Sie einen Bleistift anspitzen. Einige Duftstoffe riechen holzig, ohne dass sie aus einem Baum gewonnen werden. Die Graspflanze Patschuli trägt beispielsweise zu einer holzigen Duftnote bei, weil sie trocken, stechend, erdig und holzig riecht. Cashmeran ist ein synthetischer Duftstoff, eine Art Moschus mit einer ausgeprägten holzigen Nuance. Sandelholz hingegen riecht nicht klassisch holzig, obgleich man es aus einem Baum gewinnt. Der cremige Duft erinnert eher an getrocknete Rosenblüten und frische Milch. Beispiele:

  • Maderas De Oriente von Myrurgia
  • Bois des Îles von Chanel
  • Rumba von Balenciaga
  • Féminité du Bois von Serge Lutens
  • Samsara von Guerlain
Balenciaga Rumba
Balenciaga Rumba EdT 100 ml*

 

Duftnote indolisch

Die Duftnote riecht ähnlich wie eine Mottenkugel, da ein indolisches Parfüm sehr viel Lavendel, Orangenblüten und Tuberose einsetzt. Wenn man indolische Düfte überdosiert, kann das Aroma schnell an Kot oder einen Fäulnisprozess erinnern. In niedriger Konzentration riecht es jedoch angenehm blumig. Beispiele:

  • Néroli von Annick Goutal
  • Orange Blossom Cologne von Jo Malone

 

Annick Goutal Néroli
Annick Goutal Néroli EdC 200 ml*

 

Duftnote kampferartig

Ein stechender, kühler Geruch, den man mit Kampfer assoziiert. Kampferartige Duftnoten finden Sie in vielen Duftölen wie Eukalyptus, Lavendel oder Patschuli.

 

Duftnote krautig

Krautig ist wie grasig ein Aroma, das die grünen Duftnoten prägt. Statt mit geschnittenem Gras bringt man krautig mit kampferartigen, trockenen Aromen wie Lavendel oder Rosmarin in Verbindung. Beispiel:

  • Mouchoir de Monsieur von Guerlain

 

Guerlain Mouchoir de Monsieur
Guerlain Mouchoir de Monsieur EdT 100 ml*

 

Duftnote kühl

Einige Parfüms wirken kühl, weil sie einen frischen Duft verströmen oder nach Meeresbrise riechen. Andere Duftakkorde fühlen sich kühl auf der Haut an, da sie Minze oder Patschuli beinhalten. Beispiele:

  • Roadster von Cartier
  • Un Jardin Après La Mousson von Hermès

 

Hèrmes Un Jardin Apres La Mousson
Hèrmes Un Jardin Apres La Mousson EdT 100 ml*

 

Duftnote laktotisch

Düfte, die nach Milchzucker riechen – milchig, cremig und süß. Sie erinnern an frische Milchprodukte, Kokosnuss, Mandeln oder Pfirsichhaut. Natürlicher Milchzucker kommt außer in Milchprodukten auch in Aprikosen, Pflaumen, Pfirsichen, Feigen, anderen Obstsorten sowie Schweinefleisch vor. Beispiele:

  • Climat von Lancôme
  • Santal Massoïa von Hèrmes

 

Lancôme Climat
Lancôme Climat EdT 75 ml*

 

Duftnote Leder

Die Duftfamilie erinnert an den Geruch von feinem Leder, obwohl tierisches Leder nicht wirklich als Duftstoff enthalten ist. Die Parfüms mit dieser Duftnote bestehen vielmehr aus Honig, Tabak, Holz und Harz in der Herz- oder Basisnote. Zu der Duftfamilie gehören vorwiegend Herrenparfüms, doch die Duftnote Leder kommt auch in dem einen oder anderen bekannten Frauenduft vor. Das Grundkonzept kann in verschiedene Geruchsrichtungen abgewandelt werden. Es gibt ledrige Düfte, die rauchig und trocken wie Birkenrinde riechen, oder aber salzig, grasig, blumig und säuerlich. Beispiele:

  • Bandit von Robert Piguet
  • Jolie Madame von Balmain
  • Cuir de Russie von Chanel
  • Knize Ten
  • Cuir Mauresque von Serge Lutens
  • Aramis
Balmain Jolie Madame
Balmain Jolie Madame EdT 100 ml*

 

Duftnote linear

Von linearen Parfüms spricht man, wenn nach dem Auftragen keine wirkliche Entwicklung des Dufts stattfindet. Das Parfüm riecht quasi vom ersten Moment an genauso wie zum Ende hin. Die Kopfnoten unterscheiden sich nur wenig von den Basisnoten. Linear bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Duftnote langweilig oder uninteressant ist. Die Note steht einfach für eine andere Dufterfahrung. Beispiele:

  • Tresor von Lancôme
  • Eau Parfumée au Thé Vert von Bulgari

 

Bulgari Eau Parfumée au thé vert
Bulgari Eau Parfumée au thé vert für Damen EdC 40 ml*

 

Duftnote moschusartig

Seitdem man Moschus synthetisch produziert, haben sich eine Reihe sehr unterschiedlicher Moschusdüfte entwickelt. Praktisch jedes Parfüm enthält diese Duftnote. Einige Moschusgerüche duften metallisch und erdig, andere sind süße und cremig. Weißer Moschus erinnert zum Beispiel an frisch gebügelte Wäsche. Leuchtender Moschus, strahlender Moschus oder Sonnenmoschus, wie einige der exotischen Moschusarten heißen, die in Parfümbeschreibungen auftauchen, gehören normalerweise in die Kategorie der weißen Moschusdüfte. Beispiel:

  • Narciso Rodriguez for Her

 

Narciso Rodriguez for her
Narciso Rodriguez for her EdT 50 ml*

 

Duftnote orientalisch

Orientalische Düfte haben meist eine süßliche Note, die sich durch die Verwendung von Vanille als Grundstoff ergibt. Insbesondere die maskulinen orientalischen Parfüms setzen zusätzlich holzige und würzige Duftstoffe wie Sandelholz, Patschuli, balsamische Düfte wie Labdanum-Harz oder tierische Düfte wie Ambra und Moschus ein. Beliebte Aromaverstärker sind Kampferöle und Harze wie etwa Weihrauch oder Myrrhe. Die eher schweren Düfte werden vorzugsweise bei festlichen Anlässen, am Abend oder in der kälteren Jahreszeit getragen. Die Parfüms dieser Duftfamilie riechen meist intensiver, was sich mit wärmeren Temperaturen selten gut verträgt. Klassische Beispiele für orientalische Parfüms sind:

  • Opium von Yves Saint Laurent
  • Coco Mademoiselle von Chanel
  • Youth Dew von Estée Lauder
  • Lolita Lempicka
Yves Saint Laurent Opium
Yves Saint Laurent Opium EdT 90 ml*

 

Duftnote phenolisch

Phenolisch ist ein rauchiger, trockener, leicht bitterer oder beißender Geruch, den man benutzt, um verschiedene ledrige Duftnoten oder Schwarze Johannisbeeren, Tee, Schokolade, Kaffee, Granatapfel und Mate-Tee zu umschreiben. Weil das Wort nach Chemie klingt, taucht es nicht allzu häufig in den Marketingtexten der Designhäuser auf. Aber mancher Rezensent greift darauf zurück, um die Gerüche bestimmter Bestandteile zu benennen. Beispiel:

  • Cuir de Russie von Chanel

 

Duftnote pudrig

Die pudrige Duftnote entsteht, wenn sich bei lang anhaftenden Parfüms die blumigen und frischen Duftstoffe verflüchtigt haben und ein holziger, moosiger oder süßer Duftkern zurückbleibt. Diese Parfüms kombinieren meist Vanilleblume, Veilchen, Mandel und Moschus mit krautigen und zitrischen Noten. Pudrige Akkorde können an den Duft von Make-up oder Babypuder erinnern. Beispiele:

  • Ombre Rose von Jean-Charles Brosseau
  • Baby Soft von Love
  • Chanel No 19 Poudré
  • Love, Chloé
Cloé Love
Cloé Love EdP 30 ml*

 

Duftnote seifig

Der Begriff seifig ist im Hinblick auf Parfüms recht vage gehalten. Denn es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Sie dabei an die parfümierte Seife aus dem Geschäft denken oder an das Produkt in seinem Urzustand. Denn bei der Seifenherstellung riecht es nach Ölen, Fetten und alkalischen Lösungen. Die Seifenhersteller parfümieren die Seifen, um diese eher stechenden Gerüche zu übertünchen. Gemeinhin benutzt man die Bezeichnung seifig, wenn man wachsartige, gehaltvolle Düfte beschreiben möchte, die Fettaldehyde, weißen Moschus oder Orangenblüten beinhalten. Der Geruch erinnert dann mitunter an eine Wäscherei. Beispiele:

  • Thierry Mugler Cologne
  • Infusion d’Homme von Prada
  • Chanel No 22
Thierry Mugler Cologne
Thierry Mugler Cologne EdT 100 ml*

 

Duftnote spritzig

Ein zitrischer, bissiger Akkord, der an die geriebene Schale einer Zitrusfrucht erinnert. Beispiele:

  • Eau d’Orange Verte von Hèrmes
  • French Lime Blossom von Jo Malone
  • Lime Basil & Mandarin von Jo Malone

 

Hermès Eau d'Orange Verte
Hermès Eau d’Orange Verte EdT 100 ml*

 

Duftnote süß

Süß verwendet man sehr häufig für die Beschreibung von Parfüms. Viele orientalische oder Chypre-Duftnoten werden mit diesem Adjektiv umschrieben. Auch fruchtige oder blumige Duftakkorde können sehr süßlich riechen. Der bekannteste süße Duftstoff, der in einer Vielzahl von Parfüms auftaucht, ist Vanille.

Duftnote Terpene

Terpene kommen in natürlicher Form meistens in Pflanzen vor und sind in vielen Parfüms enthalten. In der Rohform haben sie oft einen stechenden, beißenden Geruch, der an Kiefernharz erinnert. Die Parfümindustrie setzt den Stoff zum Beispiel bei blumigen Akkorden wie Flieder und Freesien ein. Fein dosiert können die Terpene das überbordende Duftbouquet dieser Blütenextrakte unter Kontrolle bringen und für ein interessantes Zusammenspiel widersprüchlicher Gerüche sorgen. Wenn man die Terpene jedoch in einem feinen Parfüm überdosiert, ist der Duft nicht sonderlich angenehm. Gelungene Beispiele für eine milde Duftnote von Terpenen:

  • Mirto di Panarea von Acqua di Parma
  • Gendarme von Gendarme

 

Gendarme
Gendarme EdT 120 ml*

 

Duftnote warm

Die Bezeichnung warm bezieht sich bei Parfüms meist auf animalische Duftnoten, die in orientalischen oder Chypre-Düften enthalten sind.

 

Duftnote würzig

Orientalische Parfüms mit prägnanten Gewürzstoffen wie Zimt oder Nelke.

Duftnote Zitrus

Zitrische Düfte zählen zu den ältesten Duftfamilien. Sie basieren auf der Verwendung von Zitrusfrüchten wie Zitrone, Bergamotte, Orange oder Mandarine. Zitrische Duftstoffe verfliegen rasch, weshalb man sie früher vor allen Dingen in leichten Eau de Colognes wie dem klassischen Kölnisch Wasser als prägende Duftnote vorgefunden hat. Da hat man sich die kurze Haltbarkeit damit schöngeredet, dass diese Wässerchen in erster Linie zur »Erfrischung« gedacht seien. Die heutigen Herstellungsmethoden sorgen jedoch dafür, dass die zitrische Duftnote in Parfüms länger haften bleibt, wenn der Parfümeur dies wünscht. Beispiel:

  • Faberge Classic von Brut
Brut Faberge Classic
Brut Faberge Classic EdC 88 ml*

 

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