Wie Sie eine Daunenjacke richtig waschen und trocknen

Wenn Sie eine Daunenjacke waschen, besteht die größte Gefahr darin, dass die Federn in der Waschmaschine oder im Trockner verkleben. Sind die Daunen erst einmal dauerhaft verklumpt, verlieren sie ihre wärmende Wirkung. Doch mit einigen Tricks können Sie dieses Problem vermeiden.

Daunenjacke waschen in Waschmaschine

Auf viel Platz achten

Bei den heutigen Waschmaschinen gilt: Die Trommel gut füllen. Das spart Wasser und Strom. Diese Regel gilt jedoch nicht für das Waschen von Daunentextilien. Werden sie dauerhaft zusammengepresst, können die Federn verkleben. Die Daunenjacke ist dann nach dem Waschen platt. Deshalb ist es besser, eine solche Jacke ohne andere Kleidungsstücke zu waschen.

Vorsicht vor Unwucht

Außerdem müssen Sie davon ausgehen, dass diese Textilien enorm viel Wasser aufnehmen und an Gewicht zunehmen. Wenn Sie schon einmal versucht haben, ein Kopfkissen oder gar eine ganze Bettdecke in der Waschmaschine zu reinigen, wissen Sie, wovon ich spreche.

Wenn Sie die Maschine überladen, kommt es beim Schleudern zu einer Unwucht. Im besten Fall klappert die Waschmaschine nur laut. Im schlimmsten Fall werden die Lager der Maschine in Mitleidenschaft gezogen.

Daunenjacke selber waschen

Auch wenn Sie die Daunenjacke selbst von Hand waschen wollen, sollten Sie auf ausreichend Platz achten. Das Waschbecken ist nicht der richtige Ort. Besser ist eine Badewanne mit viel lauwarmem Wasser.

Daunenjacke waschen: Das Waschmittel

Bei Daunentextilien ist darauf zu achten, dass dem Waschmittel kein Weichspüler zugesetzt ist. Durch Weichspüler verlieren die Federn ihre Elastizität. Im Handel gibt es spezielle Daunenwaschmittel oder Fein- und Wollwaschmittel, die speziell für Daunen geeignet sind und eine leicht rückfettende Wirkung haben. Eine Auswahl entsprechender Mittel finden Sie hier bei Amazon .

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Daunenjacke waschen: Welches Programm?

Einige moderne Waschmaschinen verfügen auch über ein spezielles Programm zum Waschen von Daunen. Manchmal wird diese Funktion auch „Kopfkissen“ oder „Federbett“ genannt. Sollte Ihre Maschine nicht über diese Funktion verfügen, ist das kein Problem. Verwenden Sie einfach den Schonwaschgang, der bei vielen Waschmaschinen „Feinwäsche“ heißt. Dieser Waschgang reduziert die Trommelbewegungen und wäscht mit mehr Wasser.

Daunenjacke waschen: Das Schleudern nicht vergessen

Leider bedeutet der Schonwaschgang in der Regel auch, dass die Waschmaschine deutlich weniger schleudert. Das soll Knitterfalten und mechanischen Abrieb bei empfindlichen Fasern wie Seide oder Schurwolle verhindern. Allerdings nimmt eine Daunenjacke sehr viel Wasser auf. Deshalb kann es sein, dass Sie den letzten Schleudergang wiederholen müssen.

Stellen Sie die Schleuderdrehzahl jedoch so niedrig wie möglich ein, z. B. auf 800. Wenn Sie die Maschine mit 1.400 oder 1.600 Umdrehungen pro Minute laufen lassen, holen Sie zwar mehr Wasser aus der Jacke. Die Daunen können aber auch auf andere Weise beschädigt werden.

Die Waschtemperatur

Bei der Wahl der Waschtemperatur ist das Pflegeetikett der Jacke zu beachten. Daunenjacken dürfen in der Regel bei maximal 40 °C gewaschen werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, weil das Etikett fehlt, waschen Sie die Jacke bei 30 °C.

Flecken vorbehandeln

Daunenjacken bilden vor allem bei häufigem Tragen Schmutz- und Fettränder an Kragen, Ärmelbündchen oder Saum. Frauen kennen zudem folgendes Problem: Wenn es im Winter kalt ist, möchte man den Kragen möglichst hoch schließen. Dabei kann Make-up an die Innenseite gelangen. Was tun?

Am besten behandelt man solche Flecken vor. Tränken Sie ein Küchentuch mit warmem Wasser und reiben Sie die Flecken vorsichtig mit Daunen- oder Wollwaschmittel ein. Verwenden Sie aber nur sehr wenig Waschmittel.

Sie können es auch mit Gallseife versuchen, die auch für Seide und Wolle geeignet ist. Bei hartnäckigeren Flecken wie Öl oder Rotwein versagt Gallseife meiner Erfahrung nach allerdings.

Daunenjacke waschen mit Tennisball

Der Trick ist eigentlich vom Trocknen bekannt: Zwei bis vier farblose Tennisbälle in die Jacke legen. Der Trick hilft aber auch beim Waschen, weil er die mechanische Reinigungswirkung erhöht und die Daunenjacke immer wieder etwas auflockert.

Gut ausspülen

Wenn Ihre Waschmaschine über einen zusätzlichen Spülgang verfügt, sollten Sie diese Funktion ausprobieren. Das Waschmittel sollte wirklich vollständig aus den Daunen verschwinden.

Jacke nicht auswringen

Trotz Schleudern enthält die Jacke noch viel Restfeuchtigkeit. Sie können das Kleidungsstück deshalb vorsichtig über dem Waschbecken ausdrücken. Vermeiden Sie aber auf jeden Fall festes Wringen. Dadurch können die Daunenfedern schnell verkleben.

Daunenjacke trocknen

Die Daunenjacke ist nach dem Waschen verklumpt. Mit den oben beschriebenen Massnahmen kann dieser Effekt zwar vermindert werden. Das Verklumpen einer Daunenjacke beim Waschen wird sich aber nie ganz vermeiden lassen. Deshalb kommt dem Trocknungsprozess eine besondere Bedeutung zu.

Keine weiteren Kleidungsstücke hinzugeben

Wenn Sie einen Wäschetrockner benutzen, geben Sie die Daunenjacke als einziges Wäschestück in die Trommel. Eine Ausnahme bildet ein feuchter Waschlappen, der mit in die Wäschetrommel gelegt werden kann. Bei modernen Wäschetrocknern, die mit Sensoren ausgestattet sind, ist es sinnvoll, einen feuchten Waschlappen dazuzulegen. Diese könnten den Trocknungsvorgang nämlich automatisch abbrechen, sobald die Oberfläche der Jacke trocken ist. Die Feuchtigkeit ist dann aber noch in den Daunen. Der feuchte Waschlappen verhindert dann genau diesen vorzeitigen Programmabruch.

Daunenjacke trocknen: Welches Programm?

Darüber streiten sich die Gelehrten. Der Jackenhersteller Cecil beispielsweise empfiehlt, das 20- oder 40-Minuten-Programm zu wählen. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) schwört dagegen auf das 60-Minuten-Programm. Die Vorgehensweise ist in beiden Fällen gleich.

Lassen Sie das Programm ablaufen und die Jacke anschließend mindestens eine Stunde auskühlen. Zwischendurch sollte man sie immer mal wieder aufschütteln. Danach die Jacke wieder in die Trommel geben und das gleiche Programm wählen. Es folgt der gleiche Ablauf: Jacke mindestens eine Stunde auskühlen lassen und mehrmals aufschütteln.

Wenn die Jacke kalt ist, können Sie prüfen, ob die Daunen noch Restfeuchtigkeit enthalten. Im warmen Zustand kann man dies nicht feststellen. Ist die Jacke noch etwas feucht, nochmals das 20-Minuten-Programm durchlaufen lassen.

Ist die Daunenjacke schließlich trocken, hängt man sie am besten 24 Stunden auf einen Kleiderbügel, wo sie frei hängen kann (nicht im Schrank!). Zwischendurch immer wieder aufschütteln. Dadurch verteilen sich die Daunenfedern und das Innenfutter wird schön bauschig.

Tennisbälle hinzugeben

Beim Trocknen von Daunenjacken ist es heute üblich, drei bis vier trockene, farblose und saubere Tennisbälle hinzuzugeben. Die Bälle lockern die Daunen durch die ständige Bewegung auf, so dass sich die Klumpen lösen und die Federn beim Trocknen nicht verkleben.

Daunenjacke trocknen: Alternative zu Tennisbällen

Sie können Ihre Daunenjacke auch ohne Tennisbälle waschen und trocknen. Im Handel sind zahlreiche Alternativen erhältlich, die meist unter der Bezeichnung „Trocknerball“ oder „Trocknerkugel“ vermarktet werden.

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Vorteil: Die Kugeln können auch bei anderen Textilien eingesetzt werden, um Knitterbildung oder elektrostatische Aufladung zu verhindern. Außerdem wirken die Kügelchen wie natürliche Weichmacher, was sie besonders für Allergiker-Haushalte interessant macht. Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick über das erhältliche Angebot .

Daunenjacke waschen ohne Trockner?

Ich selbst habe bisher nur Daunentextilien im Trockner behandelt. Soweit ich das beurteilen kann, raten auch alle Experten davon ab, eine Daunenjacke ohne Trockner zu trocknen.

Der Grund ist ganz einfach. Bei normaler Raumtemperatur dauert der Trocknungsvorgang wahnsinnig lange. Theoretisch müsste man die Jacke alle paar Minuten aufschütteln, damit die Daunen nicht verklumpen. Das schaffen Sie wahrscheinlich nicht so gut wie die Maschine. Außerdem kann sich Staunässe bilden, die Flecken auf der Jacke hinterlässt.

Ein weiteres Problem: Sind die Daunenfedern beim Trocknen erst einmal verklumpt, lassen sie sich nicht mehr auflösen. Auch wiederholtes Waschen oder Trocknen ändert daran nichts. Das Risiko wäre mir persönlich zu hoch.

Wenn Sie also keinen Wäschetrockner haben, sollten Sie Ihre Daunenjacke in eine professionelle Reinigung geben. Das kostet nur ein paar Euro und ist damit wesentlich günstiger als eine neue Jacke.

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