Die AEG zählte lange Zeit zu den größten Elektroproduzenten der Welt. Das 1883 gegründete Unternehmen musste jedoch 1982 Insolvenz anmelden und wurde 1996 endgültig aus dem Handelsregister gelöscht. Inzwischen hält der schwedische Konzern Electrolux die Markenrechte an AEG und vermarktet seit 2008 auch wieder Haushaltsgeräte unter diesem Namen.
Electrolux hat aber für einzelne Sparten wie Nähmaschinen, Festnetz- und Mobiltelefone, Ladegeräte, Musikanlagen und Autoradios Lizenzen an weitere Hersteller vergeben. Mit anderen Worten: Man weiß heutzutage nicht immer, welche Firma sich im Einzelfall hinter dem Markennamen AEG verbirgt.
Vom Glühbirnenfabrikanten zum Global Player
Gründer der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) war Emil Rathenau, der zunächst die deutschen Patente für die Glühlampen von Thomas Edison erwarb. Der erfolgreiche Industriebetrieb weitete sein Geschäftsfeld in den folgenden Jahrzehnten aus. Neben Produkten für den Elektro- und Haushaltsbedarf fertigte das Unternehmen Gebäudeheizungen, Straßenbahnen, Lokomotiven und Kraftfahrzeuge. Zudem stellte AEG bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Flugzeuge her und beteiligte sich an der Deutsche Werft AG.
Probleme in den 1970er Jahren
In den 1970er Jahren geriet der Konzern jedoch zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Als wesentliche Ursache für den späteren Untergang galt vor allem die aufgeblähte Verwaltung und ein völlig undurchsichtiges Planungs- und Finanzwesen. Zusätzlich erlebte AEG mehrere teure Pleiten mit neuen Geschäftszweigen.
Letzter Rettungsversuch durch Daimler
Am 9. August 1982 musste AEG dann Insolvenz anmelden. Es folgten mehrere Rettungsversuche, bei denen unter anderem renommierte Töchtergesellschaften wie Küppersbusch (Herde), Telefunken (Unterhaltungselektronik), Zanker (Haushaltsgeräte), Neff (Haushaltsgeräte) und Alno (Küchenmöbel) ausgegliedert oder verkauft wurden. 1985 übernahm dann der Daimler-Konzern die AEG, um einen integrierten Technologiekonzern zu schmieden. Der Versuch scheiterte. Am 2. Oktober 1996 verschwand der Name AEG nach 113 Jahren aus dem Handelsregister.
Nur noch ein AEG-Werk für Öfen in Deutschland erhalten geblieben
Heute (Stand 2016) gibt es meines Wissens nur noch ein Werk in Deutschland, in dem Electrolux für die Marke AEG fertigen lässt. Und zwar handelt es sich dabei um den Standort Rothenburg ob der Tauber, der Backöfen und Herde produziert. Die Waschmaschinen-Produktion verschwand 2007 aus Nürnberg, die Fertigung von Kühl- und Gefrierschränken bereits 2002 aus Kassel. Die Produktion wurde vor allem nach Italien, Ungarn und Polen verlagert.
Deutschsprachige Homepage von AEG und Kundenservice-Seite von AEG