Wollen Sie bares Geld sparen, bearbeiten Sie Ihr Kaminholz selbst. Das erfordert Kraft, Ausdauer, eine gewisse Vorsicht und natürlich das richtige Equipment. Auf der anderen Seite macht es durchaus Spaß. Wie viel Arbeit letztendlich auf Sie zukommt, hängt davon ab, in welchem Zustand Sie das Brennholz kaufen.
Stamm zersägen
Wenn Sie das Kaminholz als Meterware im kompletten Stamm kaufen, müssen Sie es in ofenfertige Stücke bringen. Sie haben zwei Möglichkeiten, dies zu bewerkstelligen. Bei der ersten Alternative zersägen Sie den Stamm in kleinere Rundstücke. Standardmaße sind 25 cm und 33 cm. Aber Sie kennen Ihren Kaminofen besser als ich. Die Größe Ihrer Brennkammer entscheidet darüber, welche Höhe die Scheite haben sollten.
Kettensäge
Sie benötigen zwei spezielle Holzböcke, auf denen Sie den Stamm auflegen können, ohne dass er fortrollen kann. Als Werkzeug benutzen Sie wahlweise eine Bügelsäge oder eine Kettensäge. Mit der Kettensäge geht die Arbeit natürlich weitaus einfacher vonstatten. Doch diese Geräte sind nicht ganz ungefährlich im Betrieb. Sie sollten sich von einem Fachmann erklären lassen, wie Sie die Kettensäge bedienen müssen. Die Forstämter vor Ort bieten häufig solche Kurse für interessierte Laien an.
Bügelsäge
Von der einfachen Bügelsäge hingegen droht wenig Verletzungsgefahr. Sie benötigt einfach nur Muskelkraft zur Bedienung. Wichtig dabei ist, dass Sie gleichmäßig sägen. Die Bügelsäge eignet sich auch hervorragend dafür, um die lästigen Sägearbeiten zu zweit zu erledigen. Haben Sie das Holz auf die gewünschte Länge gebracht, spalten Sie es in einzelne Scheite.
Stamm spalten
Die zweite Methode sieht vor, dass Sie den Baumstamm zunächst einmal in vier Teile spalten, bevor Sie ihn zersägen. Das Sägen ist dann wesentlicher bequemer. Ich habe das Spalten in meiner Jugend noch mit Vorschlaghammer und Eisenkeilen gelernt. Glauben Sie mir: Das wollen Sie nicht. Besorgen Sie sich lieber gleich das passende Equipment. Es gibt heutzutage richtig gute Spaltkeile und spezielle Spalthämmer, mit denen sich die Arbeit wesentlich besser erledigen lässt.
Sie setzen den Keil dann an einem Ende des Stamms an und treiben ihn anschließend einmal längs durch das Holz. Allerdings ist dies eine sehr kräftezehrende Arbeit, insbesondere wenn Sie es mit Hartholz zu tun haben. Es existieren heute glücklicherweise weniger schweißtreibende Möglichkeiten, um ans Ziel zu gelangen.
Holzspalter und Kreuzspalter
Im Baumarkt können Sie nämlich auch sogenannte Holzspalter kaufen. Dabei handelt es sich um eine hydraulische Presse, die ähnlich wie ein Wagenheber funktioniert. Im Handel sind außerdem Kreuzspalter erhältlich, die den Stamm gleich in vier Teile spalten. Das spart einen Arbeitsgang. Sie werden ebenso mit Hydraulik betrieben. Diese praktischen Geräte haben jedoch ihren Preis. Ein vernünftiger Holzspalter kostet im Geschäft ab ca. 500 Euro aufwärts (Stand 2015).
Kreissäge und Wippsäge
Ist der Stamm erst einmal gespalten, schneiden Sie das Holz auf die entsprechende Länge, die Sie für Ihren Kamin benötigen. Dazu können Sie die erwähnte Bügelsäge benutzen. Bei den bereits zerteilten Stücken geht das Sägen bedeutend leichter und schneller von der Hand. Wenn Sie lieber auf Maschinenhilfe zurückgreifen, können Sie dazu die Kreissäge einsetzen.
Heutzutage sind für diesen Job jedoch sogenannte Wippsägen gebräuchlicher. Von der Funktionsweise her handelt es sich ebenfalls um eine Kreissäge. Die Wippsägen sind aber für das Schneiden von Brennholz optimiert. Die Maschinen sind zudem für Laien einfacher zu bedienen als eine Kettensäge. Dennoch sollten Sie sich vom Fachmann einweisen lassen.
Axt und Beil
Als letzter Arbeitsschritt bleibt das Holzhacken übrig. Sie bringen das Kaminholz auf die gewünschte Endgröße, abhängig vom Zweck, dem es dienen soll. Wenn Sie Nadelholz zum Anzünden oder Anbrennen hacken wollen, benötigen Sie schmale Holzstücke. Für das normale Brennholz reicht es in der Regel, wenn Sie das Viertel eines zerteilten Baumstammes einmal in der Mitte durchhacken.
Das passende Werkzeug für das Holzhacken ist eine scharfe Axt mit einem möglichst breiten Kopf. Für die kleineren Anzündscheite empfiehlt sich hingegen ein handlicheres Beil, weil Ihnen dieses Werkzeug mehr Präzision beim Schlagen bietet. Als Untersatz benötigen Sie einen Holzklotz. Würden Sie mit der Axt auf Stein oder Metall schlagen, wäre die Schneide sofort stumpf. Zum Schärfen der Axt benutzen Sie einen Wetzstein.
Sicherheitsausrüstung
Wenn Sie auf ein Holzstück mit Astlöchern treffen, schlagen Sie das Astloch immer in Längsrichtung der Maserung durch. Als Arbeitskleidung sind Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen zu empfehlen, falls mal ein Holzscheit herunterfällt. Handschuhe schützen gegen Holzsplitter. Und wenn Sie mit der Kreis- oder Kettensäge arbeiten, sind eine Schutzbrille und ein Gehörschutz sinnvoll.
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