Candy AQUA 0835 1D: Waschmaschine in der Totalen

Candy AQUA 0835 1D

Ist die Candy AQUA 0835 1D der weltkleinste Waschvollautomat? Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Aber die Kompaktheit der 3,5kg-Waschmaschine ist definitiv ihr größtes Plus. Ihre Schwächen offenbaren sich bei einem Blick auf die Leistungsdaten für Stromverbrauch und Schleudereffizienz. Zudem ist das Gerät von Candy nach heutigen Maßstäben nicht gerade mit einem üppigen Programmangebot gesegnet.


Stärken

  • extrem kompakte Waschmaschine
  • 3 Kurzprogramme

Schwächen

  • Stromverbrauch
  • Schleuderleistung
  • Programmumfang
  • Funktionen

Durchschnitt

  • Wasserverbrauch
  • Lautstärke
  • Waschdauer


+++UPDATE+++: Die Waschmaschine ist nicht mehr im aktuellen Sortiment des Herstellers gelistet (laut Homepage).

Waschzwerg für kleine Wohnungen

Die Candy AQUA 08351D/2-S misst lediglich 69 cm in der Höhe, 44 cm in der Tiefe und 51 cm in der Breite. Zum Vergleich: Das Standardmaß für Waschmaschinen liegt bei 60 cm (Breite/Tiefe) und 85 cm (Höhe). Bei einer Trommelgröße von 7 kg oder weniger finden Sie auf dem Markt aber zunehmend Maschinen, die auf die eine oder andere Weise diese Werte unterbieten. Allerdings kann meines Wissens kein Wettbewerber mit der Kompaktheit der Candy Aqua-Reihe mithalten. Zudem handelt es sich mit 47 kg um ein echtes „Fliegengewicht“ unter den Waschmaschinen.

Nun wirbt Candy selbstbewusst damit, dass die AQUA 08351D/2-S sowohl für Singles als kinderlose Paare geeignet sei. Das mag in der Theorie stimmen. Doch wenn Sie sich als Paar solch eine Waschmaschine anschaffen, müssen Sie damit rechnen, dass Sie in Zukunft sehr, sehr häufig waschen werden. Dazu ist die 3,5 kg große Trommel schlichtweg zu klein.

Meiner Meinung nach eignet sich das Gerät in erster Linie für Einpersonenhaushalte. Ihre Stärken spielt die Maschine überall da aus, wo das Platzangebot beschränkt ist. Für Mehrpersonenhaushalte könnte die Candy AQUA dennoch unter bestimmten Umständen interessant sein. Wer zum Beispiel für sein Ferienhäuschen oder den Campingplatz einen platzsparenden Waschvollautomaten sucht, könnte hier durchaus an der richtigen Adresse sein.

Ein Stromfresser?

Ein wesentlicher Schwachpunkt der Candy-Waschmaschine ist jedoch ihr Energieverbrauch. Bei Strom- und Wasserverbrauch gehört sie lediglich der Energieeffizienzklasse A an. In konkreten Zahlen bedeutet dies: Ein durchschnittlicher Jahresverbrauch von 147 KWh Strom wäre für eine 7kg-Maschine recht gut, aber auch nicht überragend. Dummerweise ist die Candy AQUA 08351D/2-S nur halb so groß. Und der Großteil des Stroms geht nun mal für das Erhitzen des Wassers drauf. Die Wassermenge ist wiederum von der Trommelgröße abhängig. Da gibt es also keine Ausreden: Das Gerät von Candy arbeitet nicht sonderlich effizient.

Dennoch muss ich das Urteil etwas relativieren. Diese durchschnittlichen Verbrauchszahlen gehen von 220 Waschgängen pro Jahr aus. Die Candy-Maschine richtet sich jedoch explizit an Haushalte, bei denen das Wäscheaufkommen vermutlich deutlich geringer ausfällt. Sprich: Sie werden diese Strommenge aller Voraussicht nicht verbrauchen. Ihnen sollte allerdings klar sein, dass Sie sich nicht gerade ein energiesparendes Haushaltsgerät anschaffen.

Pro Waschgang schluckt die Waschmaschine durchschnittlich 26 Liter Wasser. Das ist – trotz Energielabel A – eigentlich ganz okay. Zum Vergleich: Die 5kg-Frontlader liegen in der Regel bei 30 Liter und mehr.

Im grünen Bereich

In puncto Lautstärke ist alles im grünen Bereich. Mit 56 dB(A) im Normalbetrieb und 76 dB(A) im Schleudergang liegt die Waschmaschine im großen Mittelfeld. Aufgrund ihrer geringeren Füllmenge wäscht die Candy auch flotter als ihre größere Schwestern. Sie benötigt 180 Minuten bei voller Beladung (60°C-Programm) und 110 Minuten bei Teilbeladung. Die normal großen Maschinen sind da eher im Bereich zwischen 200 und 300 Minuten unterwegs.

Zu schwach auf der Brust

Ein zweiter gravierender Nachteil stellt allerdings die Schleuderleistung dar. Die Candy AQUA 0835 1D kann mit maximal 800 Umdrehungen pro Minute schleudern. Was heißt das? Normal sind heutzutage 1.400 Umdrehungen. Die 800 Umdrehungen werden zum Beispiel benötigt, wenn Sie Hemden, Jeans oder andere empfindliche Textilien waschen. Eine hohe Schleudergeschwindigkeit staucht und knickt die Fasern. Resultat: Ihre Hemden kommen völlig zerknittert aus der Trommel. Mit der Zeit zerschleißen Kragen und Aufschläge.

Herkömmliche Baumwollwäsche kommt mit den hohen Umdrehungen aber problemlos klar. Und genau hier schwächelt die Candy. Denn nach dem Waschgang enthält die Wäsche noch 71 % Restfeuchte. Üblich sind 52 bis 55 %. Oder anschaulicher formuliert: Ihre Wäsche ist noch klatschnass. Entsprechend länger dauert das Trocknen. Sofern Sie einen Trockner einsetzen, verteuert sich jeder Trockenvorgang, weil Sie dazu mehr Energie aufwenden müssen.

Ein Tipp: Wenn Ihnen diese Leistung nicht ausreicht, Sie sich aber dennoch für die Candy-Maschine wegen ihrer kompakten Maße interessieren, gibt es als Alternative noch die AQUA 1142 D1. Diese dreht mit immerhin 1.100 Umdrehungen pro Minute und erreicht eine Restfeuchte von rund 60 %.

Magere Programmauswahl, keinen nennenswerten Extras

Ich habe eingangs die Programmauswahl der Candy AQUA 0835 1D als „unterdurchschnittlich“ bewertet. Das hängt natürlich von Ihrem tatsächlichen Bedarf ab. Es gibt genügend Menschen, denen es vollkommen ausreicht, wenn ihre Waschmaschine die üblichen Temperaturprogramme beherrscht. Das kann diese Waschmaschine. Zwischen 20° und 90° ist alles dabei. Doch die Mehrzahl der Anbieter setzt auf immer ausgereiftere Spezialprogramme, weil die Mehrzahl der Kunden dies bevorzugt. Da kann die Candy Aqua eben nicht mithalten. Deshalb meine Wertung.

Immerhin sind bei dem Gerät drei Kurzprogramme (14‘, 30‘, 59‘) enthalten. Andere Maschinen bieten lediglich eines dieser Schnellprogramme oder maximal zwei. Ansonsten stehen Ihnen noch zwei Optionen bei der 30°-Wäsche (Feinwäsche und Handwäsche/Wolle) zur Verfügung sowie ein Kaltwäsche-Programm (EcoMix 20°) und die Option Spülen.

Und der Funktionsumfang? Nun ja, der Hersteller hält sich mit Angaben zu seinen Geräten ohnehin arg bedeckt. Zu diesem Thema schweigt er sich vollkommen aus. Aquastop? Schontrommel? Selbstreinigung? Wir müssen wohl davon ausgehen, dass all dies nicht vorhanden ist, sonst wäre es erwähnt worden. Nur eine Start-/Pause-Taste ist vorhanden. Aber die besitzt heutzutage nahezu jede Waschmaschine. Und so etwas wie eine Startzeitvorwahl. Hier können Sie allerdings nur drei feste Startpunkte vorgeben: 3, 6 und 9 Stunden. Fazit: Auch bei den Funktionen schwächelt die Candy AQUA 08351D/2-S im Vergleich.

Erhältlich u.a. bei:

—> Ratgeber Waschmaschine
—> Frontlader
—> Allgemeine Infos zum Hersteller Candy